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Musik-Kolumnen
Nicht regelmäßig, aber zu Themen die bewegen, schreibe ich hier Musik-Kolumnen.
Special: Kopierschutz Kopierschutz 1: Eine musikalische Reise Kopierschutz 2: Brems Tierleben
Kolumnen:
Musik-CDs mit "Abspielschutz" - Eine musikalische Reise (Mai 2005)
It's the end of the world as we know it Weltuntergangsstimmung in der Musikindustrie. Die Absatzzahlen für CDs gehen zurück und dann noch die hohen Verkaufszahlen für CD-Rohlinge. "It's the end of the world as we know it and I feel fine" - die Musikindustrie ist sich keiner Schuld bewußt, die Schuldzuweisung liegt einzig und allein bei den bösen bösen Kopierern und Downloadern. Getreu dem Motto "Gestern standen wir noch vor dem Abgrund, heute sind wir schon einen gewaltigen Schritt weiter" verrennt man sich in etwas, das dubiose Marktanalysten von Kopierschutzfirmen prophezeit haben.
The times they are a changing "Then you better start swimmin' Or you'll sink like a stone" läßt es Bob Dylan schon vernehmen. Recht hat er. Wer sich nicht bewegt wird untergehen. Einerseits ist klar. Ein CD-Brenner kostet nicht mehr viel mehr als drei CDs. Und eine 50er-Spindel CD-Rohlinge nicht mehr als eine CD. Daß da die Hemmschwelle sinkt, zu kopieren, ist klar. Doch sollte man sich vor Augen führen, daß es zwei grundverschiedene Zielgruppen gibt. Wer ein wahrer Fan einer Gruppe ist, die das Potential hat, einen Evergreen hervorzubringen den man sich auch Jahrzehnte später noch anhören kann ohne sich zu langweilen ist auch in der Regel bereit sich diese CD zu kaufen. Dieser Fan will aber auch kopieren können, und zwar so wie es weder gesetzlich noch moralisch verwerflich ist: Die Zweit-CD fürs Büro wo man seine Original-CD wegen Diebstahlgefahr nicht gerne offen liegen läßt oder der Selfmade-Sampler für den Auto-CD-Player. Die andere Zielgruppe sind die Teenager. Und hier haben sich die Zeiten enorm geändert und sie ändern sich jeden Tag weiter. Hier ist alles an einem Tag "krass in" und am nächsten Tag wieder "voll out". Das Taschengeld dieser Zielgruppe ist zwar enorm, reicht aber oftmals vorne und hinten nicht. Markenkleidung, das neueste Handy mit polyphonen Klingeltönen und Internet-Games (dessen Anschaffung ein Ende mit Schrecken und dessen unterhalt ein Schrecken ohne Ende ist), das neue und teure Trend-Medium DVD, ein teurer Hightech-Computer und das neueste Merchandise zu RTL2-Animes. Da bleibt nicht mehr viel Geld für CDs übrig. Und überhaupt, wieso soll man Geld für etwas ausgeben das morgen doch sowieso schon wieder "voll out" ist. Das Problem bei der Musikrichtung Teenager-Mainstream ist nicht nur "krass in" und "voll out" sondern sicher auch, daß die Lieder keinen Wiedererkennungswert haben (oder kann jemand ohne "Jan Wayne is in the house"-Gebrülle die Coverversionen von Jan Wayne und DJs@Würg äh Work unterscheiden?) und somit nicht das Zeug zum Evergreen haben. Und fünf mal hören bis es einem an den Ohren herausquillt dafür braucht man keine teure CD, das geht auch im Radio oder von einer Kopie.
What happened to Rock'n'Roll? "Ist Britney Spears in Pokémon?" Vielleicht nicht wirklich aber sowohl Tittney Pierce äh Britney Spears alsauch die Pokémon sind hochkommerziell und haben einen enormen Nervfaktor weil man sie überall versucht zu vermarkten. Das Musikgeschäft hat für viele Interpreten (ich weigere mich hier, das Wort Künstler zu verwenden da es oftmals nicht zutrifft) nur noch reine Geldmacherei. Berühmt werden und viel Geld verdienen. Das ist alles was zählt. Daher fehlt es der aktuellen Mainstream-Musik oft an Seele, an Einzigartigkeit. Alles wird an einem Trend orientiert und verkauft sich millionenfach weil es gut vermarktet wird und dementsprechend "krass in" ist. Gehen die Verkäufe zurück liegt es natürlich nicht daran, daß es inzwischen wieder "voll out" ist sondern an den bösen Raubkopierern. Mein Mitleid mit den Kommerzpüppchen hält sich allerdings - unabhängig vom Grund für den Absatzrückgang - stark in Grenzen, da sie allesamt mit ihren ersten Hits genug unehrliches Geld verdient haben dürften um ein Leben lang ausgesorgt zu haben. Das ist halt der Unterschied zwischen kommerziellen One-Hit-Wonders die groß anfangen und klein aufhören und den Evergreens die klein anfangen und sich hocharbeiten zu einem Millionen-Fankreis der jede neue CD kauft. "So'ne Scheiße - was 'n Frust, und AC/DC haben's gewußt."
Time to wonder "This is not the time to wonder - and this is not the time to cry". Vor allem ist nicht die Zeit zum Heulen. Und genau das macht die Musikindustrie. Man heult was von so und so viel verkauften CDs und so und so viel verkauften Rohlingen. "Reality and dreams - Reality is not what it seems". Die Zahlen ergeben leider nur herzlich wenig Sinn. Ich traue ja ohnehin keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht hab, aber die Gesamtzahl an Musik-CDs der Anzahl an verkauften Rohlingen gegenüberzustellen ist sicher grober Unsinn. Einsatzzwecke für CD-Rohlinge gibt es genug, legale und illegale. So kann man zum Beispiel auch - gesetzlich und moralisch nicht verwerflich - einzelne Musiktracks auf einen persönlichen Best-Of Sampler für das Autoradio oder den CD-Portable unterwegs erstellen oder CDs einfach nur für Datenbackups nutzen. Nicht zu unterschätzen ist sicher auch die Software-Raubkopie-Problematik. Wie viele der CD-Rs dann wirklich für den illegalen Musik-Kopie-Einsatz übrig bleiben sei dahin gestellt aber sicher bei weitem nicht so viel wie sich die Musikindustrie für die Rechtfertigung des Kopierschutzes wünscht. "Don't worry about the meaning, don't worry 'bout the world, it's the question I don't see clear" - Also nicht unnötig Sorgen machen, es ist nur die Frage, die Probleme klar zu erkennen.
Rescue me "You gotta rescue me! Rescue me!" - So ungefähr müssen die Plattenfirmen bei Macrovision und Co um Lösungen gegen die Raubkopien gefleht haben. Daß diese Firmen nicht sagen "macht die CDs was billiger und bringt wieder bessere Musik mit höherem Wiedererkennungswert" ist klar. Stattdessen werden dubiose Modifikationen abseits der CD-Normen "Red Book" (die Ur-CD-Norm, Voraussetzung für das Logo "Compact Disc - Digital Audio") und "Blue Book" (erweiterte Multimedia-CD Norm mit Musik und Daten, Voraussetzung für das Logo "Compact Disc - Digital Audio / Enhanced-CD") als Stein der Weisen verkauft.
Lie to me Daß die Akzeptanz des Kopierschutzes (aufgrund der vielen technischen Pannen auch "Abspielschutz" genannt) nicht sonderlich hoch ist dürfte jedem klar sein. Die Musikindustrie versucht dieses mit nicht wahrheitsgemäßen Aussagen zu korregieren. So schreibt zum Beispiel Universal Music auf www.universal-kopierschutz.de auf die Frage ob der Kopierschutz die Klangqualität beeinflussen würde "Wird die CD auf einem normalen CD-Player abgespielt so ist die Klangqualität dieselbe wie die einer CD ohne Kopierschutz. Für das Abspielen am PC werden komprimierte Audio-Dateien verwendet, die aber den durchschnittlichen Anforderungen für das Abspielen über PC-Lautsprecher genügen.". Die Frage nach Beeinträchtigung der Haltbarkeit wird beantwortet mit "Nein. Sie ist nicht empfindlicher als CDs ohne Kopierschutz.". Nur zu dumm, daß Universal oftmals auf den Kopierschutz "Cactus Data Shield CDS200" setzt welcher u.A. auf der Manipulation der Fehlerkorrekturdaten der Audiodaten basiert. Die Audiodaten sind in Ordnung, durch die manipulierten Fehlerkorrekturdaten soll dem PC vorgetäuscht werden sie wären es nicht. Das führt jedoch auch bei Audio-CD-Playern zum vermehrten Ansprechen nicht nur der reinen Lesefehlerkorrektur sondern auch der erweiterten Fehlerkorrektur durch Interpolation wobei nicht lesbare Klangwerte durch einen Mittelwert zweier drumherum liegenden intakten Klangwerte erzeugt werden. Das läßt den Klang weicher klingen. Die Beeinträchtigung ist also da. Auch führen die manipulierten Fehlerkorrekturdaten dazu, daß ein kleiner Kratzer, den ein CD-Player normalerweise durch Fehlerkorrektur beim Lesen oder Interpolation beheben kann, das Faß der fehlerhaften Daten zum Überlaufen bringt und die CD unbrauchbar werden läßt. Zählt man zur Haltbarkeit der Medien auch die Kompatibilität mit zukünftigen Geräten sieht die Zukunft für kopiergeschützte CDs ganz düster aus. Da die Abspielgeräte der Zukunft wie DVD oder BluRay oftmals auf PC-Technik basieren können die Geräte die CDs womöglich nicht abspielen obwohl sie Red Book zertifiziert sind. Geht der gute kompatible CD-Player in 10Jahren kaputt könnte man mit dem neu angeschafften State of the Art BluRay Gerät ziemlich dumm darstehen während die älteren normgerechten CDs noch laufen. Auch nicht schlecht sind die Erklärungsversuche von EMI auf http://www.emi.de/cms/corporate/kopierschutz.html wo zum Beispeil behauptet wird "Im übrigen ist Kopierschutz auch außerhalb des Tonträger-Geschäfts in mehreren Bereichen längst gängige Praxis. Zum Beispiel werden die Signale von Pay-TV seit jeher verschlüsselt übertragen, und DVD-Video wurde bereits mit der Markteinführung kopiergeschützt.". Das mag ja stimmen, nur ist das ein Äpfel-mit-Birnen-Vergleich erster Güte. So macht Pay-TV ohne Verschlüsselung keinen Sinn. Entweder Zahlzwang für ganz Deutschland nach Vorbild der GEZ und den öffentlich rechtlichen Sendern oder Verschlüsselung des Senders. Hierbei ist die Verschlüsselung allerdings auch genormt und funktioniert bei Geräten die darauf hin entwickelt wurden einwandfrei. Auch bei DVDs ist der Kopierschutz in die Norm des DVD-Forums verankert und die Geräte wurden von anfang an darauf hin entwickelt, daß sie das abspielen können. Bei Audio-CDs jedoch war noch nie irgendwo ein Kopierschutz vorgesehen, die Geräte wurden nicht daraufhin konstruiert und somit kann es auch bei normgerechten Hifi-Playern zu Problemen mit dem Kopierschutz kommen. Die Gruppe der Highend-Geräte und Car-Audio Produkte ist dabei aufgrund der hohen Sensibilität besonders betroffen, genauso wie die oftmals computerbasierten Billig-DVD-Player die aufgrund ihrer Herkunft durch ein "digitales Genozid" ausgegrenzt werden. Mangels Normkonformität dürfen kopiergeschützte CDs auch eigentlich garnicht CDs genannt werden und auch nicht das Compact Disc Logo tragen (was manche jedoch dennoch tun).
Nasty reputation Das Fazit von EMI lautet auf deren Infoseite: Wir möchten gegenüber allen Musikfreunden noch einmal betonen, dass die jetzt eingesetzten Kopierschutz-Maßnahmen sich nicht gegen den „normalen“ Käufer von Tonträgern wenden, der sich zu Hause eine Kopie zum privaten Gebrauch erstellen möchte. Ohne einen erfolgreichen Kopierschutz – das hat die Marktentwicklung der letzten Monate demonstriert – kann das Tonträgergeschäft nicht aufrechterhalten werden. Wir hoffen deshalb auf Ihr Verständnis. Uns ist bewusst, dass wir keinen Applaus von allen Seiten zu erwarten haben, am wenigsten von den Raubkopierern und all denjenigen, die vom Geschäft mit Raubkopien profitieren. Aber es gibt zum Kopierschutz gegenwärtig keine Alternative. Eigentlich ein schlechter Witz geprägt von Blindheit. Man erkennt die Lage nicht. Die Kopierschutzmaßnahmen sind grottenschlecht realisiert. Jedes Schulkind kann den Kopierschutz aushebeln, somit dürfte das Hauptziel, kommerzielle Raubkopiererei und Schulhofkopien (die Haupt-Verlustquellen) einzudämmen gescheitert sein. Die Raubkopierer werden sicher nicht applaudieren aber sie werden sich auch nicht schwarz ärgern sondern nur müde lächeln, den Kopierschutz umgehen und weitermachen. Wen es trifft das sind die ehrlichen Käufer. Entweder die CD läuft nicht im heimischen Player oder im Auto oder man wird um das Auslesen einzelner Tracks für den CD-Sampler fürs Auto gebracht. Okay, jetzt kann man sagen der Kopierschutz läßt sich umgehen, also einfach für den streikenden CD-Player oder fürs Auto eine Kopie unter Umgehung des Kopierschutzes anfertigen die dann keinen Kopierschutz mehr hat. Dummerweise ist das Aushebeln des Kopierschutzes aber verboten. Raubkopierer stört das nicht die machen sich schon durch das Raubkopieren ansich strafbar aber wenn man sich strafbar machen muß um seine teuren CDs überall (oder überhaupt) hören zu können ist das sicher nicht im Sinne des ehrlich zahlenden Kunden. So ist also die Musikindustrie der Meinung jeder der kopiert ist böse. Drehen wir es mal anders herum und sagen "wer Kopien verhindert ist böse". So ließe sich der Musikindustrie zum Beispiel vorwerfen: - Betrug: Man versucht dem Kunden falsche Tatsachen vorzutäuschen damit er die kopiergeschützten CDs trotz aller Zweifel doch kauft. Denn so heile Welt wie man tut ist die Welt des Kopierschutzes nicht. So werden Probleme und technische Unzulänglichkeiten wie die reduzierte Haltbarkeit und Klangqualität durch manipulierte Fehlerkorrektur einfach verschwiegen, schöngeredet oder gar abgestritten, obwohl eindeutig vorhanden. Auch das CD-DA Logo täuscht vor es würde sich bei dem kopiergeschützten Klangträger um eine echte CD handeln. - Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr: Musik im Auto sorgt, sofern nicht verkehrsgefährdent laut, für eine positive Abwechslung von der monotonen Fahrt und sorgt dafür, daß die Konzentration aufgrund von übermäßiger Routine nicht zu sehr nachläßt. Musik darf aber nicht ablenken. Also zuhause an den Rechner setzen, die Lieblingslieder von diversen CDs auslesen, Lautstärke normalisieren um unnötige starke Lautstärkeschwankungen zwischen den Musikstücken zu vermeiden, brennen und gut. Man braucht weder Lautstärkeregler noch Skip-Knopf am Radio sondern kann sich einfach nur berieseln lassen. Das gleiche mit Kopierschutz. Man kann sich die CDs nicht mehr zusammenstellen, füttert ein Wechslermagazin mit diversen CDs und fährt los. Kaum ist die erste, leise CD fertig, wird die zweite, lautere eingewechselt und man zuckt erst einmal zusammen. Dann kommen irgendwann ein paar Lieder die einem nicht gefallen und man will eben diese drei, vier Lieder weiter drücken. Dabei guckt man aufs Display statt auf die Straße und schon kracht es. Die direkte Schuld an diesem "gefärhlichen Eingriff in den Straßenverkehr" trifft natürlich den Fahrer da er unaufmerksam war. Die moralische Schuld trifft aber die Musikindustrie, da dieser Unfall ohne Kopierschutz und somit ohne unnötiges weiterdrücken oder Lautstärkeregulieren womöglich nicht passiert wäre. - Üble Nachrede: So wird man wenn man sich über den Kopierschutz ärgert auch schon mal gerne als Raubkopierer dargestellt. Denn ein braver Bürger braucht keine Kopien sondern nur wer böses vorhat. - Computermanipulation: Datentracks auf kopiergeschützten CDs enthalten verschlüsselt komprimierte Dateien und passende Player. Diese greifen wie man gerne mal hört gerne unbegründet auf das Internet zu. Hierbei handelt es sich allerdings um Gerüchte aus Diskussionsforen, der Wahrheitsgehalt oder der Sinn und Zweck dieser Zugriffe ist nicht bestätigt. Beängstigend ist es trotzdem, da "Schnüffelpotential" besteht. Dummerweise kann man alles nicht (noch nicht) ausreichend so konstruieren, daß eine Anklage gegen die Verantwortlichen bei den Plattenfirmen möglich wäre. Aber so ist das nun mal, wer austeilt muß auch einstecken können. Zumal diese Anschuldigungen keine Anschuldigungen ansich sondern Konstruktionen eines Worst-Case-Szenarios sind und nicht ganz der Realität entsprechen müssen.
You're the voice Die Macht hat immer noch der Käufer. Macht Gebrauch davon. Boykottiert die kopiergeschützten CDs oder geht sonst wie mit allen legalen Mitteln gegen die Musikindustrie her. Wer juristisch fundiertes Wissen hat und einen meiner Konstruktionen wirklich nachweisen kann kann auch gerne Anzeige gegen die entsprechende Plattenfirma erstatten. Denkt euch alles aus was Recht ist und setzt euch in Bewegung bevor ihr aller eurer Rechte beschnitten werdet.
Sleeping Satellite Als Tip für die, die nicht auf "Krass In" Musik verzichten wollen: Die könnt ihr haben. Kostenlos und legal und ohne sich ärgern zu müssen viel Geld ausgegeben zu haben wenn sie wieder "Voll Out" ist. Die ganze Musik schlummert im Himmel in den Satelliten. Ein Receiver für ADR (Astra Digital Radio) oder gleich DVB-S (Digital Video Broadcasting - Satellite) bzw. wenn ihr keine Schüssel habt und im Einzugsgebiet einer der folgenden Techniken lebt DVB-C (Kabel) oder DVB-T (terrestrische Antenne), dazu eine Soundkarte mit Digitaleingang und schon strömen euch die ganzen Lieder in digitaler Tonqualität frei zur Weiterverarbeitung z.B. auf CD ins Haus. Und ihr müßt nichts dafür bezahlen und es ist auch noch legal. Also lasst die Satelliten nicht weiter schlafen sondern weckt sie und nutzt sie.
Don't pay the Ferryman "There were voices in the night - "Don't do it!" - Voices out of sight - "Don't do it! - Too many men have failed before". Tut es einfach nicht. Bezahlt nicht - nein in dem Fall nicht den Fährmann - sondern die Verkäufer von kopiergeschützten Tonträgern. Laßt die Dinger einfach im Regal stehen. Die "Krass In" Musik kriegt ihr auch über Digitalradio, zu ernstzunehmender Musik gibt es oftmals kopierschutzfreie Alternativen wie z.B. die SACD-Hybrid-CD mit kopierschutzfreien Tracks von Herbert Grönemeiers "Mensch" oder den Australien-Import-CD von Phil Collins "Testify" auf der sogar noch ein Track mehr ist als auf der deutschen Un-CD
If you tolerate this your children will be next Wenn ihr das toleriert werden eure Kinder keine heile Musikwelt mehr haben. Denn der Kopierschutz ist nur eine Vorstufe zu "Digital Rights Management", ein verblümter Ausdruck für "Big Brother", die totale Überwachung. Damit DRM keine Chance hat gilt es die Vorstufe dazu auszuhebeln. Totaler Boykott von kopiergeschützten CDs. Selbst wenn es nicht zu DRM plus Big Brother kommt, die erheblichen Einschränkungen an Haltbarkeit, Qualität und Kompatibilität sowie den damit verbundenen Rechten bei einer CD ist eindeutig vorhanden, die Musikindustrie kriminalisiert jeden User der nur ein paar Tracks für das Autoradio kopieren will. Wenn ihr euch unsicher seid ob ihr die CD kaufen sollt guckt im Heise CD-Register unter http://www.heise.de/ct/cd-register/ - Sollte sich dort eine CD als Un-CD entpuppen - stehen lassen!
Witchcraft Es kann ja langsam nur noch Zauberei oder Hexenmagie sein. Die ganzen bösen Leute sind nur am kopieren und das läßt sich nur mit Kopierschutz eindämmen - Und sowohl alte Hasen wie im gerade aktuellen Fall Madonna alsauch Newcomer wie die Urheber des im Kapitelnamen zitierten Liedes "Witchcraft", die Gruppe Wonderwall, schaffen ohne Kopierschutz und sonstige dubiose Maßnahmen traumhafte Verkaufszahlen. Woran das wohl liegen mag...?
No Guts, no Glory "No Guts, no Glory - No Pain, no Gain". Keine Mut, keine Ehre und kein Schmerz, kein Erfolg. Das sollte sich die Musikindustrie vor Augen führen. Es ist nicht alles so einfach im Leben wie man es sich gerne wünschen würde. Einfach einen Kopierschutz machen und der akustische Sondermüll verkauft sich spitzenmäßig, das ist kein Rezept das auf Dauer aufgehen kann. Heut zutage muß jeder sofort erfolgreich sein. Würden sich Michael Stipe, Mike Mills, Peter Buck und Bill Berry heute noch einmal so formieren wie damals, sie hätten keine Chance. Und die Menschheit würde um R.E.M. beraubt, einer der genialsten Musikgruppen aller Zeiten. Wer sich langsam aber sicher in das Herz der Fans spielt hat nachher auch die meisten und die treuesten Fans. Auch ist es erstaunlich, daß die Newcomer Wonderwall überhaupt einen Plattenvertrag bekommen haben, paßt doch die Musik überhaupt nicht in irgendein kommerzielles Konzept - zu eigenständig, nicht tanzbar, und was man den Mädels sonst noch vorwerfen könnte. Doch die Musik hat was ganz besonderes, einen hohen Wiedererkennungswert trotz stilistischer Ähnlichkeiten mit The Corrs oder den 10.000 Maniacs, eine hohe Bandbreite von Pop bis Irish Folk Stil oder leichten Country-Anleihen und eine besondere Atmosphäre. Das zählt leider nicht mehr bei jeder Plattenfirma, doch die, die die Mut zeigen und derartige Gruppen unter Vertrag nehmen um ihnen die Chance zu geben sich langsam oder auch sofort in die Herzen der Fans zu spielen, denen gehört auch die Ehre. Sicher kann man dabei auch mal schmerzhaft scheitern aber das gehört dazu. Das kann man auch mit Kommerzpüppchen. Doch ist die Chance höher zu bestehen wenn Musik gemacht wird aus Freude an der Musik oder um den Menschen etwas mitzuteilen und nicht um Kohle zu scheffeln. So ist es immer wieder erfreulich wenn sich Musiker zusammenreißen und sich sagen "No Guts No Glory - We're taking a stand - Ready to prove it again" - und wieder einmal zeigen, daß sie nicht durch Kopierschutz sondern durch Können überzeugen und so Millionen von Fans in die Plattenläden zum Kauf der CDs locken. Nicht "Copy kills Music" sondern "Copy kills bad music". Die größte Angst vor Kopien müssen die haben, deren Musik nur das Ziel der Vermarktung hat und dementsprechend seelenlos ist. Die, die hörbar viel Mühe in die Musik investieren und diese trotzdem aus Freude an der Musik machen oder um Menschen damit glücklich zu machen oder ihnen damit etwas mitzuteilen - die werden immer gut verkaufen.
Folgende Titel und Liedtexte wurden für die einzelnen Abschnitte zitiert: R.E.M. - It's the end of the world as we know it (and I feel fine) Bob Dylan - The times they are a changing Thomas Gottschalk - What happened to Rock'n'Roll? Fury in the Slaughterhouse - Time to wonder Bell Book & Candle - Rescue me Bryan Adams - Lie to me Axel Rudi Pell - Nasty Reputation John Farnham - You're the voice Tasmin Archer - Sleeping Satellite Chris DeBurgh - Don't pay the Ferryman Manic Street Preachers - If you tolerate this your children will be next Wonderwall - Witchcraft ("Galaxy Rangers" Theme) - No Guts, no Glory |